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Frauenheilkunde & Geburtshilfe (Frauenarzt)
Dr. med. Adrian Flohr & Kollegen
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Endometriose: Frauen sollten diesem Risiko vorbeugen

Bei einer Endometriose entwickelt sich außerhalb der Gebärmutterhöhle Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist. Endometrioseherde können metastasieren und bleibende Schäden an Organen wie Blase oder Darm verursachen, wiederkehrende Unterleibsschmerzen verursachen und sogar Unfruchtbarkeit begünstigen.

 

Von Dr. med. Adrian Flohr, Facharzt für Frauenheilkunde bei Medplus Nordrhein

 

Endometriose: Das klingt wie eine äußerst seltene Krankheit und einem absoluten medizinischen Spezialthema – denn in der Öffentlichkeit wird selten darüber gesprochen. Dabei ist die Endometriose weder harmlos noch selten, wie die Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. mitteilt: „Zehn bis 15 Prozent aller Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren entwickeln eine Endometriose. Selbst konservative Schätzungen sprechen von jährlich 30.000 Neuerkrankungen in Deutschland. Damit ist Endometriose die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Trotz der hohen Verbreitung und der gravierenden Auswirkungen wird die Erkrankung gesellschaftlich wenig wahrgenommen. Die meisten Frauen haben vor ihrer Diagnose noch nie von Endometriose gehört.“

Aber was ist das eigentlich, eine Endometriose? Dabei entwickelt sich außerhalb der Gebärmutterhöhle Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist. Die Endometriose tritt meist im unteren Bauch- beziehungsweise Beckenraum auf, zum Beispiel auf der Gebärmutter oder den Eileitern. Häufig sind dabei die Eierstöcke betroffen. In selteneren Fällen könne es auch außerhalb des Bauchraums, beispielsweise in der Lunge zu Endometrioseherden kommen, teilt die Endometriose Vereinigung Deutschland mit. Ihr Gewebe ähnle dem der Gebärmutterschleimhaut, und die Herde könnten mit dem hormonellen Zyklus wachsen und bluten.

 

Endometriose kann zu Unfruchtbarkeit führen

 

Zwar ist eine Endometriose nicht grundsätzlich problematisch beziehungsweise gefährlich. Aber Endometrioseherde können – obwohl sie als gutartig kategorisiert werden – metastasieren und bleibende Schäden an Organen wie Blase oder Darm verursachen, wiederkehrende Unterleibsschmerzen verursachen und die Unfruchtbarkeit begünstigen. Ist die Endometriose weit fortgeschritten, kann die Heilung in der Regel nur durch eine Gebärmutterentfernung erreicht werden. Daher sollten Frauen Unterleibsschmerzen oder längere und schmerzhafte Regelblutungen nicht als lästiges Leiden abtun, sondern bei einer Häufung einen Arzt aufsuchen. Denn das Risiko, durch die Gewebebildungen schwer zu erkranken, durch dauerhafte Schmerzen an Lebensqualität zu verlieren, oder sich der Gefahr auszusetzen, keine Kinder bekommen zu können, wächst bei einer unbehandelten Endometriose kontinuierlich.

 

Endometriose wird in der Praxis oftmals übersehen

 

Die Stiftung Endometriose-Forschung, der führenden Institution in Deutschland auf diesem gynäkologischen Gebiet, weist auch darauf hin, dass die Endometriose in der Praxis oftmals übersehen wird: „Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnosestellung vergehen durchschnittlich sechs Jahre, bei Schmerzpatientinnen sogar bis zu zehn Jahren. Auch Fehldiagnosen wie Adnexitis, psychogene Beschwerden, PMS oder Pelviopathie werden häufiger gestellt als die richtige Diagnose. Die klinische Realität in Deutschland ist daher entmutigend.“

 

Apropos Lebensqualität: Endometrioseherde können im stützenden Bindegewebe zwischen Gebärmutter, Scheide, Mastdarm beziehungsweise Blase auftreten. Verschieben sich Bindegewebe und Endometrioseherde durch den Geschlechtsverkehr, können starke Schmerzen die Folge sein. Das wiederum schränkt das sexuelle Lustgefühl oftmals erheblich ein und führt dazu, dass der eigene Körper nicht mehr als positiv und attraktiv wahrgenommen wird.

 

Nicht selten können daher aus einer Endometriose sogar Depressionen entstehen. Laut der Endometriose Vereinigung berichten 16 Prozent der Frauen mit Endometriose von Fehlzeiten in der Ausbildung, 51 Prozent von Problemen am Arbeitsplatz (davon 24 Prozent aufgrund von Fehlzeiten wegen der Endometriose). 50 Prozent berichten von Problemen in der Partnerschaft, zehn Prozent trennen sich in Folge dessen sogar von ihrem Partner. „Folglich wundert es nicht, dass bei einer Untersuchung von Lisa Katharina Schute (2011) 16,7 Prozent der befragten, diagnostizierten Endometriose-Patientinnen von einer schweren bis moderaten Depression und 31,4 Prozent von einer schweren bis moderaten Angststörung berichten. Laut Schute traten mildere Symptome noch häufiger auf: 48 Prozent litten unter Depressionssymptomen und 62 Prozent unter Angstsymptomen“, heißt es weiter.

 

Diagnostik und Therapie: An auf Endometriose spezialisierten Behandler wenden

 

Der wichtigste Schritt für Frauen, die diesem Risiko vorbeugen wollen, ist, sich frühzeitig an einen erfahrenen, versierten und vor allem einen auf die Endometriose spezialisierten Behandler zu wenden, der über eingehende Untersuchungen ermitteln kann, ob eine Endometriose vorliegt, und dann die richtigen Schritte in der operativen und medikamentösen Therapie ergreift. Dabei müssen alle Aspekte der Endometriose berücksichtigt werden. Dies verhilft Frauen nicht nur zu erheblich verbesserten Heilungschancen, sondern vor allem auch dazu, den Alltag wieder besser zu bewältigen und mit der Krankheit so umzugehen, dass sie dadurch so wenig Einschränkungen wie möglich unterliegen.

 

Neben dem Frauenarzt informiert auch die Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. über die Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten. Auf der Website www.endometriose-vereinigung.de gibt es eine ganze Reihe von kostenfreien Informationsmaterialien, unter anderem über „Begleitende Beschwerden und Krankheiten“ und „Gesundheitliche, psychische und soziale Auswirkungen von Schmerzen“.

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